Der Transplantationsbeauftragte des Krankenhauses, Malte Schmidt, freute sich über die Ehrung: „Sie ist ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und zugleich Motivation für unsere Arbeit“, sagte er und ergänzte: „Zudem ist es ein guter Anlass, das Thema Organspende in die Öffentlichkeit zu tragen. Jeder sollte sich zu Lebzeiten informieren und eine selbstbestimmte Entscheidung treffen. Hier im Krankenhaus erleben wir, dass dies eine große Entlastung für die Angehörigen eines möglichen Organspenders bedeutet.“
„Wir sind stolz auf die Auszeichnung und danken allen Mitarbeitenden für ihr großes Engagement“, äußerte Dipl. Betrw. (DH) Stefan A. Rösch, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalvereinigung Thüringen gGmbH.
Die Geschäftsführende Ärztin der DSO in der Region Ost, Dr. med. Katalin Dittrich, betonte: „Unser Ziel als Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende ist es, möglichst vielen Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation zu helfen. Dabei sind wir dem Willen der Organspender und ihrer Familien verpflichtet. Diese Aufgaben können wir nur in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten und Pflegenden in den Krankenhäusern erfüllen. Daher danken wir den Mitarbeitenden im Krankenhaus St. Johann Nepomuk für die gute Kooperation.“
„Das Engagement für die Organspende in den Krankenhäusern ist ein wichtiges Zeichen der Hoffnung für die Menschen auf der Warteliste“, unterstrich Thomas Biet, Kaufmännischer Vorstand der DSO. „Diese Aufgabe dürfen wir trotz der Auswirkungen der SARS-CoV-2/COVID-19-Pandemie nicht vergessen. Dafür setzen wir uns ein.“
Die DSO ist die Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende gemäß Transplantationsgesetz und bietet den rund 1200 Entnahmekrankenhäusern in Deutschland umfassende Unterstützungsangebote bei den Abläufen der Organspende an. Dazu gehören Vorträge und Beratungen in den Kliniken, Fort- und Weiterbildungen, ein zertifiziertes E-Learning-Fortbildungsprogramm sowie fachbezogene Informations- und Arbeitsmaterialien. In der Region Ost (Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen) gibt es 141 Krankenhäuser, zu deren Aufgaben es gehört, mögliche Organspender zu erkennen und an die DSO zu melden.
Seit vielen Jahren zeichnet die DSO gemeinsam mit den jeweiligen Landesministerien Krankenhäuser aus, die sich besonders vorbildlich für die Organspende engagieren. Ziel ist es, die Anstrengungen einzelner Krankenhäuser zu würdigen und sie weiter zu motivieren. Außerdem soll die Auszeichnung andere Kliniken anspornen, ebenfalls optimale Voraussetzungen für mögliche Organspenden zu etablieren. Die Zahl durchgeführter Organspenden ist hingegen kein vorrangiges Kriterium. Die Auswahl der zu ehrenden Kliniken erfolgt jeweils in Abstimmung mit dem regionalen Fachbeirat einer DSO-Region. Dieser setzt sich zusammen aus Vertretern der regionalen Transplantationszentren, der Landesärztekammern, der gesetzlichen Krankenversicherer und der Krankenhäuser der Region sowie einem Vertreter des jeweiligen Bundeslandes.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie gibt es in diesem Jahr keine gemeinsame Auszeichnung aller drei in der Region Ost ausgezeichneten Krankenhäuser, sondern die Ehrungen erfolgen einzeln in den jeweiligen Kliniken.
In Thüringen gab es im Jahr 2019 insgesamt 27 Organspender (2018: 37). Es konnten 68 Organe für die Transplantation entnommen werden (2018: 116). 316 Menschen aus Thüringen standen Ende September 2020 auf der Warteliste für eine Transplantation. Von Januar bis Ende September 2020 spendeten 23 Menschen nach dem Tod ihre Organe, im selben Vorjahreszeitraum waren es 20. (dso/kkh)