Optimiertes Verfahren zur Verhinderung von Schlaganfällen
17.08.2020
Viele Menschen leiden an Herzrhythmusstörungen. Das sogenannte „Vorhofflimmern“ ist eine häufige Rhythmusstörung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Die größte Gefahr des Vorhofflimmerns: es können sich Blutgerinnsel im Herzen bilden und in der Folge zu Schlaganfällen führen. Die betroffenen Patientinnen und Patienten verlieren plötzlich die Fähigkeit zu sprechen oder können einen Arm oder ein Bein nicht mehr bewegen – und häufig bleibt eine lebenslange Schädigung zurück.
Am Katholischen Krankenhaus „St. Johann Nepomuk“ Erfurt gibt es jetzt eine optimierte Methode, die dem Auftreten von Schlaganfällen entgegengewirkt. „Die gefährlichen Blutgerinnsel bilden sich meist an einer ganz bestimmten Stelle im Herzen, dem sogenannten Herzohr. Für einen Teil der Betroffenen mit Vorhofflimmern, bei denen eine medikamentöse Behandlung allein nicht ausreicht, kann das Vorhofohr durch eine Art Stöpsel verschlossen werden“, erklärt Prof. Dr. Henning Ebelt, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am KKH. Dieser Eingriff, der Herzohrverschluss, wird gleichzeitig mit Ultraschall und Röntgen kontrolliert und gesteuert. „Normalerweise werden die verschiedenen Bilder unabhängig voneinander vom Arzt betrachtet. Wir haben jetzt das Verfahren dahingehend verbessert, dass die Bildinformationen zusammengeführt werden, eine sogenannte Fusions-Bildgebung“, so Ebelt weiter.
Das Team um Prof. Ebelt konnte nachweisen, dass das neue Vorgehen den Herzohrverschluss sicherer, schneller und schonender für die Patientinnen und Patienten macht, weshalb mittlerweile alle Betroffenen am KKH mit der verbesserten Methode behandelt werden.