Katholisches Krankenhaus Erfurt eröffnet zweites Herzkatheterlabor
28.04.2016
Feierliche Einweihung durch Domkapitular Bruno Heller
[Erfurt, 28. April 2016] Mit einer Segnungszeremonie für Mitarbeiter und Patienten wurde am heutigen Donnerstag, den 28. April 2016, im Katholischen Krankenhaus „St. Johann Nepomuk“ Erfurt das zweite, neue Herzkatheterlabor in Betrieb genommen. Der Segen Gottes, so erklärte Domkapitular Bruno Heller, soll allen Mitarbeitern zuteilwerden, die an dem neuen Gerät arbeiten und allen, die hier behandelt werden. Auch HighTech-Geräte können nur so gut sein, wie die Menschen, die mit ihnen arbeiten
Herzkatheterlabore, in denen mittels Kathetertechnik über Zugänge in den Arterien der Leiste oder des Armes Eingriffe am Herzen vorgenommen werden ohne eine aufwändige Herzchirurgie betreiben zu müssen, sind das wichtigste Instrument bei der Behandlung von Herzinfarkten.
Das seit der Eröffnung des neuen Katholischen Krankenhauses in Erfurt-Melchendorf in Betrieb befindliche Katheterlabor hat besonders in den letzten Jahren häufig Auslastungsquoten im Bereich von über 100 Prozent erzielt. Dadurch ergaben sich immer wieder Kapazitätsprobleme und Wartezeiten für die Patienten. Oft mussten geplante Termine verschoben werden, weil Patienten mit akutem Herzinfarkt absoluten Vorrang bei der Behandlung haben. Das neue Labor wird deshalb für alle Patienten der Klinik für Innere Medizin II – Kardiologie und Internistische Intensivmedizin des Katholischen Krankenhauses eine spürbare Entlastung und Flexibilisierung mit sich bringen.
Das neue Herzkatheterlabor verfügt zudem über ausgefeilte technische Möglichkeiten, die das kathetergestützte Eingriffsspektrum am Herzen deutlich erweitern und den Einsatz von potentiell gefährlichen Röntgenstrahlen weiter minimieren. Neben den schon seit Jahren durchgeführten Eingriffen an den Herzkranzarterien, bei der Reparatur von Herzklappen (Mitralklappen) und der Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren erlaubt das neue Labor auch therapeutische Eingriffe im Bereich von Herzrhythmusstörungen. Mit der neuen Technik lassen sich einzelne Leitungsbahnen, die durch Fehlimpulse für Rhythmusstörungen sorgen, veröden.
Prof. Dr. med. Henning Ebelt, Chefarzt der Kardiologie des Katholischen Krankenhauses, weist auf ein weiteres Plus des neuen Gerätes hin: Die fortschrittliche 3D-Technik erlaubt es, mit Hilfe von CT-Bildern bereits vor dem Eingriff dreidimensionale Bilder des zu behandelnden Herzens zu erzeugen, was die Navigation erleichtert und damit die Eingriffszeiten spürbar reduziert. Kürzere Eingriffszeiten bedeuten weniger Strahlenbelastung für Patienten und Mitarbeiter.
Beide Herzkatheterlabore stehen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche für den Notfalleinsatz zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden im KKH rund 1.500 Untersuchungen im Herzkatheterlabor vorgenommen und etwa 400 Schrittmacher und Defibrillatoren implantiert