Nepomuk
Chefarzt Prof. Dr. Henning Ebelt und Ltd. Oberarzt sowie Leiter der Elektrophysiologie (v.l., beide Klinik für Innere Medizin II/Kardiologie und Internistische Intensivmedizin) im Herzkatheterlabor des KKH Erfurt

Kardiologie: Neue Behandlungsmöglichkeit bei Herzrhythmusstörungen

03.03.2020

Das Katholische Krankenhaus Erfurt hat in diesen Tagen bundesweit einen der ersten Patienten in eine neue Studie eingebunden.

Am KKH Erfurt wird seit diesen Tagen im Rahmen einer klinischen Studie versucht, mit einem einzigen Eingriff alle Probleme der häufigen Rhythmusstörung, dem sogenannten „Vorhofflimmern“, zu behandeln. „Bisher werden bei der Therapie des Vorhofflimmerns die einzelnen Aspekte der Erkrankung, also der unregelmäßige Pulsschlag und die Gefahr eines Schlaganfalls, getrennt voneinander betrachtet“ erklärt Prof. Dr. Henning Ebelt, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin am KKH. „Im Rahmen der jetzt gestarteten Studie soll in einem kombinierten Kathetereingriff sowohl der normale Herzrhythmus wiederhergestellt werden als auch die Gefahr von Schlaganfällen durch das Einsetzen eines kleinen Schirmchens gebannt werden. Dies könnte für viele Patientinnen und Patienten eine Entlastung darstellen und die langfristige Einnahme von Blutverdünnern unnötig machen“.

Die Studie, die der Kardiologe, der mit der Koordination der deutschen Studienzentren betraut ist, zusammen mit seinem Kollegen und Rhythmusspezialist, Dr. Matthias Hoyme am KKH durchführt, ist ein weltweites Projekt, an dem sich verschiedene Kliniken beteiligen. Am Katholischen Krankenhaus wurde in diesen Tagen einer der ersten Patienten erfolgreich in die Studie eingeschlossen.

Das „Vorhofflimmern“ ist eine häufige Rhythmusstörung, die mit verschiedenen Problemen einhergeht. Zum einen wird der unregelmäßige Pulsschlag meist als sehr störend empfunden. Darüber hinaus kann das Herz anfangen zu rasen, was sich als Schwindel oder Luftnot bemerkbar macht. Die größte Gefahr des Vorhofflimmerns besteht jedoch im Auftreten von Schlaganfällen: betroffene Patientinnen und Patienten verlieren plötzlich die Fähigkeit zu sprechen oder können einen Arm oder ein Bein nicht mehr bewegen. Häufig bleibt eine lebenslange Schädigung zurück.