Bild einer Landschaft mit durchgehendem Regenbogen
Seelsorge & Selbstverständnis
am KKH Erfurt

Krankheitszeiten sind oft auch
Krisenzeiten für die Seele.

Zeiten, in denen unsere Grenzen sichtbar werden - in der Freude wie im Schmerz. Fragen tauchen auf, die im Alltag oft keinen Raum haben. Plötzlich ist Zeit zum Nachdenken, auch Zeit zum Zweifeln, zum Klagen und zur Trauer, vielleicht auch zum Staunen und zur Dankbarkeit. In solchen Zeiten tut es gut, ein Gegenüber zu haben. Einen Menschen, der begleitet und zuhört. 
In dieser Weise möchten wir für die Patien­tinnen und Patienten da sein und uns Zeit für sie nehmen, unabhängig von Konfession oder Weltanschauung. Ebenso gilt unser Gesprächsangebot auch den Angehörigen, die sich oft den unterschiedlichsten Fragen und Gefühlen zu stellen haben. Außer dem persönlichen Gespräch bieten wir auch gern die kirchlichen Dienste an wie: Gebet und Segnung, Abendmahl, Kommunion und Krankensalbung
Unsere Kranken­haus-Seelsorge ist entweder über die Zentrale unter 0361 654-0 oder über das Dienstzimmer der Seelsorge unter der Telefonnummer 0361 654-1613 (mit Anrufbeantworter) erreichbar. Unsere Kranken­haus-Seelsorger kommen gern zum Besuch ins Krankenzimmer. Sie können durch Ärztinnen, Ärzte, Pflegende oder Angehörige benachrichtigt werden.

Ansicht der Kapelle im KKH Erfurt

Die Kapelle als Teil unseres Kranken­hauses

Wer das Kranken­haus durch den Haupt­eingang betritt, gelangt in die Empfangshalle, die von unserer Kapelle in Form einer "Arche" geprägt wird. Die „Arche" erinnert an eine alte Bedrohungs- und Rettungsgeschichte der Bibel. Zu viel Wasser war damals die Gefährdung – und die "Arche" war ein Wasserfahrzeug, das Leben rettete und einen neuen Anfang möglich machte. Von dieser Rettung und dem Neubeginn erzählt die Geschichte der "Arche Noah". Die Form unserer Kapelle soll an diese biblische Geschichte erinnern und zugleich darauf hinweisen, dass auch heute – gerade in Verbindung mit einem Kranken­haus – Rettung möglich ist.

Unsere Gottesdienste 

Gottesdienste: Sonn- und Feiertage: 9.00 Uhr sowie Dienstag und Freitag: 18.30 Uhr
(Die Sonntagsgottesdienste werden im Wechsel von Domkapitular em. Bruno Heller und Pfarrer Gerhard Schellhorn geleitet.)

Abendgedanken: Donnerstag: 18.30 Uhr
Gottesdienste und Abendgedanken werden im internen Kranken­haus-TV-Netz übertragen.

 

Der heilige Nepomuk - unser Schutzpatron

Seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1735 trägt das Katholische Kranken­haus Erfurt den Namen „St. Johann Nepomuk”. 

Wer war der heilige Nepomuk?

Johannes Welfin (oder Wölfin) wurde um 1350 in Pomuk in der Nähe von Pilsen geboren. Seiner Ausbildung in einem Zisterzienserkloster folgte der Empfang der Priesterweihe. In Prag und Padua studierte er später Rechtswissenschaften. Der Erzbischof von Prag ernannte Johannes aufgrund seiner großen Rechtskenntnisse zu seinem juristischen Berater.

In Böhmen regierte damals König Wenzel IV, der rigoros in die Rechte der Kirche eingriff. Das führte zu erheblichen Spannungen zwischen Hof und Domkapitel. Während Johannes Nepomuk anfänglich in der Gunst des Königs stand, zog er sich durch sein konsequentes Eintreten für die Rechte der Kirche bald dessen Hass zu. Auf Befehl des Königs wurde er gefangen genommen und gefoltert. In der Nacht des 20. März 1393 wurde er schließlich gefesselt und mit einem großen Stein beschwert von der Prager Karlsbrücke in die Moldau geworfen und ertränkt. Johannes Nepomuk wird deshalb als „Brückenheiliger“ verehrt.

Der Volksmund nennt noch einen anderen Grund für seinen gewaltsamen Tod: Johannes Nepomuk war Beichtvater und Berater der Königin. Der König wollte von ihm wissen, was seine Frau ihm in der Beichte anvertraute. Aber der fromme und geliebte Gottesmann hütete das Beichtgeheimnis. Seine beharrliche Weigerung und sein Schweigen sollen den König letztlich gegen ihn aufgebracht und zur grausamen Tat veranlasst haben.

Heute verfestigt sich mehr und mehr die Auffassung, dass Johannes Nepomuk ein Opfer der anti-kirchlichen Machtpolitik von König Wenzel IV. war. Mehr als 300 Jahre nach seinem Tode wurde Johannes Nepomuk im Jahre 1729 heiliggesprochen. In kurzer Zeit erfuhr er in ganz Deutschland große Verehrung. So ist auch zu erklären, weshalb das kurz nach der Heiligsprechung gegründete Katholische Kranken­haus in Erfurt seinen Namen trägt.

Der Festtag des Hl. Johannes Nepomuk wird am 16. Mai begangen.

Bild einer Plastik des Heiligen Nepomuks (KKH Erfurt)
Teambild des Ethikkomitees am KKH Erfurt

 

Unser Ethikkomitee

Unser Ethikkomitee ist ein Gremium, das sich aus medizinischen Fachleuten und Laien zusammensetzt. Die Mitglieder des Komitees haben sich auf Initiative der Hausleitung des Katho­lischen Kranken­hauses zusammengefunden, um mit ihrer Lebenserfahrung zu beraten und die Last schwieriger Entscheidungen im Bereich der Patienten­versorgung nicht bei einer einzigen Person, einer Ärztin, einem Arzt, einer Pflegekraft, einem Angehörigen zu belassen, sondern sie auf mehrere Schultern zu verteilen.

Der Rat des Ethikkomitees ist keinesfalls als Anweisung oder Vorschrift zu verstehen sondern als Empfehlung für das eigene Handeln. Grundsätzlich können sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Katho­lischen Kranken­hauses, alle Patien­tinnen, Patienten und Angehörige, die in ihren eigenen Entscheidungen oder in denen anderer ethische Konflikte empfinden, an das Ethikkomitee wenden. Alle Mitglieder des Komitees unterliegen einer strengen Schweigepflicht.

Sie erreichen die Mitglieder schriftlich unter der Hausanschrift des KKH, per E-Mail an ethik@kkh-erfurt.de oder telefonisch über die 0361 654-0. Das Komitee tagt viertel­jährlich, bei eiligen Entscheidungen werden Dring­lich­keits­sitzungen einberufen, auch Einzelberatungen sind möglich.
 

Weiterführende Informationen

Empfehlung - Entscheidungsabläufe einer PEG

Empfehlung - Umgang mit Sterilisation

Leitlinie - Beschneidung männl. Kinder (religiöse Gründe)

Geschäftsordnung des Ethikkomitees