Nepomuk

Das Marienhaus

28 Monate haben 260 Handwerkerinnen und Handwerker aus 37 Gewerken gebaut und im Mai 2021 war es soweit: Der Neubau der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Katholischen Krankenhaus „St. Johann Nepomuk“, das Marienhaus, wurde eingeweiht. Mit dem Neubau, der einer der modernsten Psychiatriebauten deutschlandweit ist, wurde die Versorgungsqualität der psychiatrischen Patientinnen und Patienten im Katholischen Krankenhaus weiter verbessert. Für die somatischen Kliniken ergaben sich Entwicklungsmöglichkeiten sowie mehr Flexibilität bei der Bettenbelegung.

 

Was bis dahin geschah...

Als das traditionsreiche Katholische Krankenhaus „St. Johann Nepomuk“ Erfurt im Jahr 2003 von der Erfurter Innenstadt in ein neu gebautes, damals hochmodernes Klinikgebäude nach Erfurt-Melchendorf umzog, da ahnte noch niemand, dass schon bald die nächsten Erweiterungsbauten für das Krankenhaus entstehen würden. Doch schon im Jahr 2011 wurde mit dem Umbau der ehemaligen Berufsschule der Erfurter Mikroelektronik in ein modernes Domizil für die Psychiatrische Institutsambulanz, die Psychiatrische Tagesklinik und für das christliche Hospiz „St. Martin“ das erste Erweiterungsgebäude des Katholischen Krankenhauses in unmittelbarer Nachbarschaft des Krankenhauses in Betrieb genommen.

Im Sommer 2017 waren die Planungen für die nächste Erweiterung des Katholischen Krankenhauses Erfurt dann bereits weit voran geschritten. Auf einem ca. 13.300 m² großen Gelände, welches sich südlich an das Areal des ersten Erweiterungsbaus anschließt, sollte ein variables Bettenhaus mit 120 Betten in 72 Zimmern entstehen.

Bei der Entscheidung wurden auch patientenorientierte Notwendigkeiten, eine suizidhemmende Bauweise, Prozessoptimierungen, der Bedarf an Therapie- und Arzträumen sowie die Auswirkungen von Hygienevorgaben (zum Beispiel MRSA-Isolationsnotwendigkeiten) berücksichtigt.  

Große, verglaste Innenhofbereiche, Lichtkonzepte in den Innenraumbereichen sowie die ausgedehnte Außenanlage mit Therapiegarten, Gewächshaus und umfassendem Sportangebot (Basketball, Volleyball, Handball, Tischtennis, Schach, Kegeln, Boule) entsprechen höchsten Anforderungen an moderne Psychiatrie.

Das dreistöckige Gebäude in Form zweier Kuben, die einander umschließen, hat eine hochwertige Fassade und ist im Erd- und Untergeschoss an das vorhandene Betriebsgebäude „Am Buchenberg“ angeschlossen. Der Anschluss im Erdgeschoss erfolgt über ein neues, gemeinsames Foyer.
Der Neubau bietet die Möglichkeit, die steigende Anzahl der Patientinnen und Patienten – neben einer Akutbehandlung im Haupthaus – in einem Zentrum aus stationärer Behandlung, Psychiatrischer Institutsambulanz und Tagesklinik zentral zu behandeln.

 

Was sich verbessert hat...

Mit dem Umzug eines großen Teils der stationären psychiatrischen Betten wurde zugleich dem Platzbedarf der somatischen Kliniken Rechnung getragen. Rund ein Viertel der Betten des Katholischen Krankenhauses entfällt auf die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Die durch den Umzug frei gewordenen Krankenzimmer im Hauptgebäude wurden auf die somatischen Kliniken verteilt, diese erhielten so eine erheblich größere Flexibilität bei der Belegung der Krankenzimmer.

 

Was es gekostet hat...

Die Baukosten des neuen psychiatrischen Bettenhauses belaufen sich auf ca. 27,16 Millionen EURO, die hauptsächlich durch Darlehen der Stiftung „St. Johann Nepomuk“ und Bankdarlehen sowie Fördermittel finanziert werden.  Der Antrag einer Förderung wurde vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie mit einem Betrag von 11,68 Millionen EURO genehmigt, die in den Jahren 2020-2022 ausgezahlt werden.