Außenansicht der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik in Erfurt
Die Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt

Moderne Medizin für Ihre Gesundheit

Nur wer zuhört, kann auch helfen. Wir bieten Ihnen hier in unserer Klinik nicht nur unsere Zeit, sondern vor allem auch einen Ort der Ruhe und des Schutzes. So finden wir gemeinsam die richtigen Worte und verstehen, welches Problem Sie zu uns geführt hat. Erst danach legen wir, gemeinsam mit Ihnen, eine individuell auf Sie abgestimmte Therapie fest. 
Für Ihre Behandlung nutzen wir die vielfältigen Möglichkeiten unserer großen und modernen Klinik. Persönliche Betreuung und Vertrauen sind zur Genesung ebenso notwendig wie individuelle und innovative Therapien. 
Das Katholische Kranken­haus Erfurt bietet Ihnen beides. Der Chefarzt der Klinik verfügt zudem über die volle Weiterbildungsermächtigung nach der Weiter­bildungs­ordnung 2011 und 2020 im Gebiet Psychia­trie und Psycho­therapie und das Prädikat Weiterbildung plus der Landesärztekammer Thüringen sowie über die Weiterbildungsermächtigung für ein Jahr im Bereich Psycho­somatik und Psycho­therapie.

Leistungs­angebot

In unserer Klinik steht die gemeindenahe stationäre, tagesklinische und ambulante Behandlung von Patienten mit Depressionen, Manien, schizophrenen Psychosen, Persönlichkeits- oder Verhaltensstörungen, akuten Belastungsstörungen, Suchterkrankungen und psychischen Alterserkrankungen im Vordergrund. Für Patienten mit einem Burn-out sowie Patienten, die unter Mobbing leiden, bieten wir eine individuelle, gestufte Therapie an.

Darüber hinaus halten wir eine Reihe von Spezialangeboten, wie z.B. eine Mutter-Kind-Einheit, individuelle Behandlungsprogramme für Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen und Essstörungen, Elektroheilbehandlung, Vagusnervstimulation oder transkranielle Magnetstimulation bereit.

Diagnostik 

Zur Diagnostik steht ein neurophysiologisches Labor zur Verfügung. Hier führen wir Hirnstrombilder (Elektroenzephalografie = EEG), Unter­suchungen der Muskeln (Elektromyografie = EMG), der Nerven (Elektroneurografie = ENG) sowie kompletter Funktionssysteme des Nervensystems (evozierte Potenziale) durch. 

Über vernetzte Arbeitsplätze können die Unter­suchungsergebnisse zudem direkt in Bezug  zu den Unter­suchungen anderer Fachbereiche, z.B. der Radiologie, gesetzt werden.

Unsere Klinik ist anerkannte Sucht­hilfe­einrichtung des Freistaates Thüringens und Traumaambulanz des Freistaates Thüringen.

Behandlungs­spektrum

Zum Behandlungs­spektrum gehören tiefenpsychologische und verhaltenstherapeutische Psycho­therapie, moderne Pharmakotherapie, Ergotherapie, Körper- und Bewegungs­therapie, Entspannungstherapie, Musiktherapie, sozialpädagogische Beratung und Licht- und Wachtherapie.

Ein umfangreicher Konsiliar- und Liaisondienst für alle psychiatrischen, psycho­thera­peutischen und psychosomatischen Frage­stellungen der anderen Fach­diszi­plinen ergänzt unser Angebot. So stellen wir im Bedarfsfall die nervenärztliche Mitversorgung von Patienten sicher, die sich bereits wegen einer anderen Krankheit im Kranken­haus befinden.

Behandlung

Bei der Entstehung seelischer Störungen spielen psychische, soziale und körperliche Bedingungen eine Rolle. Deshalb umfasst unser ganzheitlicher Therapieansatz vielfältige Behandlungsangebote: psychologische und soziotherapeutische als auch pharmakologische und somatische. Ausgehend von einer strukturierten Diagnostik erfolgt eine individuelle, syndrom­orientierte Therapie, die wir gemeinsam mit Ihnen abstimmen.

Da unsere Klinik eine Einrichtung des Katho­lischen Kranken­hauses Erfurt ist, bieten wir bei entsprechenden Frage­stellungen die Vorteile der sowohl fachübergreifenden als auch der wohnortnahen Ver­sor­gung.

Unsere Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik arbeitet mit allen regionalen Institutionen der psychiatrischen und suchtmedizinischen Hilfe zusammen. Dazu gehören u. a. der Sozialpsychiatrische Dienst, die psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen, Suchtberatungsstellen, Übergangs­wohnheime und betreute Wohneinrichtungen.

Behandlungsangebote

Für Ihre Behandlung nutzen wir die vielfältigen Therapieangebote unserer großen und modernen Klinik:

Ergotherapie

Ziel der Werktherapie ist das Erreichen von größtmöglicher Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Alltags- und/ oder Berufsleben. Dabei steht im Vordergrund, eine durch Krankheit verlorengegangene Handlungsfähigkeit im Alltagsleben wieder zu erreichen. Hierfür stehen gestalterische (Seidenmalerei, Speckstein, bildnerisches und textiles Gestalten, Keramikarbeiten) und handwerkliche (Korbflechten, Holzarbeiten, Emailarbeiten) Techniken zur Verfügung. Kognitives (Gedächtnis- und Computertraining) und lebenspraktisches (Hauswirtschaft) Training ergänzen unser Angebot. Für die Patienten des Fachbereichs neuropsychiatrische Altersmedizin führen wir funktionelle Therapien durch. Durch Lähmung eingeschränkte Funktionsfähigkeit, z.B. der Hand beim Anziehen, Körperpflege, Essen, Schreiben, werden gezielt beübt.

Für jeden Patienten ergeben sich Zielsetzungen. So kann z.B. die Entwicklung von gesundem Selbstbewusstsein und eigenen Bedürfnissen, Fertigkeiten bei Handlungsabläufen, der Aufbau von Beziehungsfähigkeit oder auch Alltagskompetenz ein Therapieziel sein. Gemeinsam mit dem Patienten suchen unsere Ergotherapeuten das individuelle Therapieziel und begleiten ihn auf seinem Weg zurück in die Normalität.

Krankenpflege

Die Pflege psychiatrisch erkrankter Patienten geht weit darüber hinaus, das Augenmerk ausschließlich auf Defizite und krankheitsbedingte Einschränkungen zu richten. Ein wichtiger Faktor ist die aktive Beteiligung und Verantwortung der Patienten für ihre Genesung. Unsere Pflegekräfte in der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik schaffen einen Rahmen für ihre Behandlung, der einerseits krankheitsbedingte Einschränkungen wahrnimmt und berücksichtigt, andererseits aber auch auf vorhandene Stärken und Ressourcen eingeht. 

Die Erhaltung und Wiederherstellung größtmöglicher Eigenständigkeit und Unabhängigkeit werden so bestmöglich gefördert. Hierzu gehört u. a. ein Tages- und Wochenplan, der für jeden Patienten individuell erstellt wird. Therapie und Aktivität stehen hierbei in einem ausgewogenen Verhältnis zu Ruhe- und Entspannungsangeboten. Kleinere Stationsdienste, wie die Zubereitung von Speisen, die Durchführung von Stationsversammlungen, gemeinsame Außenaktivitäten sowie Spiel-, Sport- und Bastelangebote sind Elemente des Stationsalltags, für dessen Gelingen Pflegekräfte und Patienten im Sinne der tätigen Gemeinschaft gleichermaßen verantwortlich sind.

Darüber hinaus begleiten und unterstützen unsere Pflegekräfte die Patienten bei der Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit. Gemeinsam werden schwierige Situationen ausgehalten und überwunden.
Zur Vorbereitung auf die Zeit nach der Kranken­hausbehandlung hilft unser Pflegeteam je nach Bedarf bei der Kontaktaufnahme zu Angehörigen und Nachbarn, bei der Wiedererlangung eines ausgewogenen Tag- und Nachtrhythmus oder beim Training anderer, eventuell verloren gegangener Alltagsfähigkeiten, wie z.B. Einkaufen, Kochen, sinnvolle Freizeit­gestaltung oder das adäquate Eintreten für eigenen Interessen. 

Die Pflege beteiligt sich ebenso an der Durchführung therapeutischer Maßnahmen und arbeitet mit anderen Berufsgruppen der Abteilung eng zusammen. Regelmäßige Teilnahme an Supervision und Fortbildung hilft dabei, die Arbeit des Pflegedienstes zu reflektieren und neue Erkenntnisse in die Pflege einzubeziehen.

Neurophysiologie

Neuropsychiatrie und neurodegenerative Erkrankungen sind Schwerpunkte der Klinik. Mittels eines digitalen Labors wird eine umfassende Diagnostik angeboten. Folgende Unter­suchungsmethoden sind hierbei möglich:

Elektroenzephalographie (EEG)
Bei dieser Unter­suchung zeichnen wir die Hirnströme, die durch die Aktivität von Nervenzellen entstehen, auf. Diese werden mittels Oberflächenelektroden am Kopf gemessen. Routinemäßig wird ein Ruhe-EEG aufgezeichnet, bei speziellen Frage­stellungen können in Ergänzung Provokationsmethoden (z.B. Hyperventilation und Photostimulation) angewendet werden. Die Bedeutung des EEGs liegt in der Diagnostik von Epilepsien, von Herdbefunden (z.B. bei im Schädel gelegenen Blutungen) und in der Beurteilung von Bewusstseinsstörungen.

Elektroneurographie (ENG)
Mit dieser Unter­suchungsmethode können Nervenschädigungen durch Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeiten diagnostiziert und lokalisiert werden. Dabei werden elektrische Reize auf den Nerven übertragen und mit einer weiter entfernt aufgebrachten Elektrode aufgezeichnet.

Elektro­myographie (EMG)
Sie misst die elektrische Aktivität von Muskelzellen. Dabei wird eine dünne Nadel in den Muskel eingestochen. Bei verschiedenen Muskel- und Nervenerkrankungen können Verän­derungen der Aktionspotentiale und krankhafte Spontanaktivität beobachtet werden.

Evozierte Potentiale (EP)
Diese geben Auskunft darüber, ob Sinnesorgane, die Nervenleitung von den Sinnesorganen zum Gehirn oder die Reizverarbeitung gestört sind. Dazu wird durch einen spezifischen Reiz das Sinnesorgan stimuliert. EP werden zur Prüfung verschiedener Sinnesqualitäten angewendet:

  • Visuell evozierte Potentiale (VEP): Betrachten eines flackernden Schachbrettmusters zur Prüfung der Sehbahn
  • Akustisch evozierte Potentiale (AEP): Hören eines kurzen Klick-Tons zur Überprüfung der Hörbahn
  • Somatosensorisch evozierte Potentiale (SEP): Reizung eines Bein- oder Armnervs zur Überprüfung sensibler Bahnen
  • (Repetitive) Transkranielle Magnetstimulation (RTMS/TMS) / Motorisch evozierte Potentiale (MEP): Reizung der motorischen Hirnrinde mittels Magnetfeld zur Überprüfung motorischer Bahnen. Dieses Verfahren wird auch zur Therapie (z.B. bei Depressionen) eingesetzt.

Physiotherapie

Verschiedene Entspannungs­verfahren und konzentrierte Körpertherapien ermöglichen ein individuelles Eingehen auf das Beschwerdebild eines jeden Patienten. Gemeinsam mit Ihnen trainieren wir die Wahrnehmung Ihrer eigenen Körpersignale und einen besseren Umgang mit dem eigenen Selbst.

Die kommunikative Bewegungs­therapie bietet einen verhaltenstherapeutischen Ansatz, indem Verhaltensweisen erlebbar und somit bewusst gemacht werden. Damit befähigen wir wiederum zu einem bewussteren und selbstsicheren Umgang mit dem jeweiligen Umfeld.

Als Hilfe zur Selbsthilfe in der Alltagsbewältigung, so z.B. bei Schwindel, Kreislaufstörungen sowie Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen, ermitteln wir verschiedene Übungsformen. Ältere Patienten erfahren beispielsweise, wie sie über eine angemessene und freudebetonte Bewegungs­therapie ihr Allge­meinbefinden erheblich verbessern können und aktiver werden.

Unsere physiotherapeutischen Maßnahmen tragen dazu bei, dass Sie sich in Ihrer eigenen " Haut" wieder wohlfühlen.

Psycho­therapie

Die Gesprächstherapie erfolgt angepasst an die individuelle Situation des Patienten entweder als aufdeckende, tiefenpsychologisch orientierte Psycho­therapie oder als Verhaltenstherapie. In beiden Verfahren stehen Ihnen ausgebildete Therapeuten zur Verfügung. Je nach Krankheitsbild sind Einzel- oder Gruppen­gespräche geeignete Mittel der Wahl, zum Teil auch in Kombination.

Der Chefarzt und die Leitende Psychologin unserer Klinik sind ausgebildete Supervisoren.

Vollstationäre Behandlung

Hierbei handelt es sich um die klassische Kranken­hausbehandlung. In deren Fokus die Integration des Patienten in ein engmaschiges Therapieangebot steht, das von den unterschiedlichen Berufsgruppen getragen wird. Hierzu gibt es einen Therapiepass.

Während der Behandlung ist der Kontakt des Patienten zu seinem persönlichen sozialen Umfeld wichtig. Unsere Besuchszeiten sind deshalb sehr umfänglich gestaltet, begründete Ausnahmen werden akzeptiert. Im Rahmen von Aufenthalten im persönlichen, gewohnten Umfeld, wie der eigenen Wohnung, überprüfen wir während der stationären Behandlung die Therapieerfolge.

Für jeden unserer Patienten stellen wir die Therapiepläne individuell zusammen. Hierbei spielen das Therapieziel und die gegenwärtige Belastbarkeit wichtige Rollen. Im Fall einer akuten Krankheitsphase des Patienten ist es z.B. denkbar, diesen von anstrengenden Therapien freizustellen. Mit wieder zunehmender Besserung und Belastbarkeit nimmt dann auch die Dichte des Angebotes zu.
Andere Erkrankungen des Patienten bedingen mitunter direkt ab Beginn seines stationären Aufenthaltes eine sehr intensive Betreuung.

Ein Beispiel für einen möglichen Therapieplan finden Sie hier.

Teilstationäre Behandlung (Tagesklinik)

Für Menschen mit seelischen Erkrankungen bietet unsere Tagesklinikeine wohnortnahe, teilstationäre psychiatrische und psychotherapeutische Therapie. Unsere Behandlungsangebote richten sich an Patienten, bei denen eine ambulante Behandlung nicht mehr ausreichend erscheint und eine vollstationäre Behandlung nicht notwendig ist. Eine tagesklinische Weiterbetreuung kann auch im Anschluss an einen vollstationären Aufenthalt sinnvoll sein.

Die Therapiepläne stellen wir für jeden unserer Patienten individuell zusammen. Hierbei orientieren wir uns am Therapieziel und der derzeitigen, persönlichen Belastbarkeit des Patienten. In einer sehr akuten Krankheitsphase ist es z.B. denkbar, von anstrengenden Therapien freizustellen. Mit zunehmender Besserung und Belastbarkeit nimmt dann die Dichte des Angebotes wieder zu.
Andere Erkrankungen bedingen mitunter eine sehr intensive Betreuung des Patienten direkt ab Beginn des Aufenthaltes in unserer Klinik. Der hier aufgezeigte Therapieplanist deshalb nur ein Beispiel. 

Krankheitsbilder

Jeder sucht auf seine eigene Weise sein persönliches Gleichgewicht: Musik, Freunde treffen oder einfach nur ein ruhiger Fernsehabend - es gibt hierfür viele "Rezepte". Was aber passiert, wenn dies alles nicht mehr hilft? Einige Menschen werden dann mitunter krank. Für Außenstehende ist es schwer zu verstehen, wie eine Krankheit unter Umständen unsere Gefühle, unser Erleben und unsere Wahrnehmung verändern kann.

Für die Diagnostik der möglichen Krankheitsbilder nutzt unsere Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik die Möglichkeiten eines modernen akademischen Lehrkrankenhauses: Jeder Patient wird bei seiner Aufnahme eingehend psychiatrisch, neurologisch und internistisch untersucht. Ergänzend erfolgen Zusatzuntersuchungen, wie EKG und Blutuntersuchungen.

Im Bedarfsfall führen wir eine weiterführende Diagnostik wie Computer­tomographie oder Kernspintomographie des Schädels, psychologische Testuntersuchungen, EEG, Neurographie, evozierte Potentiale, Elektro­myographie oder Doppler­sono­graphie durch. Die medizinische Unter­stützung der anderen Klinikbereiche sowie Konsiliarärzte/-innen des Katho­lischen Kranken­hauses Erfurt steht bei fachübergreifenden Problemen unmittelbar bereit.

Jedoch stellen sich nicht alle krankhaften Störungen so klar dar, wie die nachfolgenden beispielhaften Krankheitsbilder. Die Beschreibungen dienen lediglich einer ersten Orientierung, um Grundsätzliches verständlich zu machen. Im alltäglichen Miteinander sollen die Definitionen vielleicht auch sensibilisieren, hingegen nicht zu eigenen diagnostischen Bemühungen motivieren.

In der Seelenheilkunde ist es nicht anders als in anderen medizinischen Disziplinen auch: Je früher eine Erkrankung vom Fachmann diagnostiziert und behandelt wird, desto kürzer ist das damit verbundene Leid. Neben den Hilfestellungen durch unsere Klinik gibt es darüber hinaus im ambulanten Bereich weitere Hilfestellungen durch Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und niedergelassene Ärzte.

Krankheitsbilder,
die in unserer Klinik behandelt werden.

Alterserkrankung
Alterserkrankung

Alt werden ist der Traum fast aller Menschen. Alt sein möchten jedoch nur wenige. Altern ist ein natürlicher Prozess: Die Anfälligkeit gegen äußere Einflüsse steigt. Erkrankungen können leichter auftreten, deren Verläufe zudem langwieriger sein können. Typische Beschwerdebilder sind nun deutlich weniger ausgeprägt als bei jüngeren Patienten.

Zunehmend treten im Alter mehrere Erkrankungen gleichzeitig auf. Ärzte nennen das Multimorbidität. Besonders Erkrankungen aus dem neurologisch-psychiatrischen Bereich gefährden dann die selbständige Lebensführung.

Einsamkeit und Sinnentleerung sind weitere Themen. Gerade in der Gerontopsychiatrie und -neurologie werden die Grenzen einer in die öffentliche Diskussion geratenen Maximaltherapie deutlich. Der Mediziner sollte deshalb die Lebenssituation seines Patienten in den Vordergrund stellen, um so die optimale Diagnostik und Therapie zu finden. Im Fokus sollte dabei der Respekt vor dem Patientenwillen und die enge Kooperation mit den sich sorgenden Angehörigen stehen. Es gilt, dass Heilung nicht immer möglich ist, helfen jedoch häufig. Hierzu gehören eine persönliche Begleitung und eine fürsorgliche Pflege, eine wirksame Schmerzbeseitigung, das Nehmen von Ängsten ebenso wie eine effiziente und kompetente medizinische Diagnostik.

Angst und Panik
Angst und Panik

Angst schützt vor Gefahr! Bei einigen Menschen wird die Angst jedoch zum Selbstzweck, wenn sie das Leben beherrscht und einen normalen sozialen Austausch unmöglich macht.
In einigen Fällen treten Panikattacken hinzu, die vom Betroffenen als akute Bedrohung der persönlichen Existenz erlebt wird.

Angst kann in vielfältiger Form auftreten. Sie kann sich auf Bestimmtes beziehen oder ganz ungerichtet sein. Sie kann Ursachen in der eigenen Biografie haben oder durch eine körperliche Erkrankung hervorgerufen werden. Oder es gibt Erlebnisse, die selbst den Stärksten umhauen.

Im psycho­thera­peutischen Gespräch und bei der ärztlichen Unter­suchung ist eine genaue Abgrenzung des Krankheitsbildes möglich, um eine geeignete Behandlung zu bestimmen.
Es ist keine Schande, Hilfe anzunehmen! Gemeinsam mit unseren Ärzten und Pflegern finden wir auch für Sie die notwendige Hilfestellung und Lösungsstrategie.

Burn-out
Burn-out

Als Ursache der Beschwerden ist eine nicht gelungene Anpassung, zumeist an Umstände am Arbeitsplatz, anzusprechen. Neben dem Job kommen aber auch andere Auslöser, wie z.B. Schule, Verein oder Familie, in Betracht. Nicht selten steht hier ein persönliches hohes Engagement scheinbar unüberbrückbaren Schwierigkeiten gegenüber. Für den Psycho­therapeuten ist entscheidend: Was steckt dahinter? Liegt bereits eine krankheitswertige, seelische Störung vor? Davon hängt es ab, welche geeigneten Maßnahmen gegen den Burn-out zu ergreifen sind.

Demenz und Alzheimer
Demenz und Alzheimer

Wir sind tagtäglich darauf angewiesen. Trotzdem wird uns seine Existenz und Bedeutung erst so richtig bewusst, wenn es auf einmal nicht mehr funktioniert: das Gedächtnis.
Vergesslichkeit ist lästig. Sie kann aber auch zum Problem im Alltag werden. In ihrer ausgeprägtesten Form führen die Auswirkungen von Alzheimer und Demenz dazu, nur noch im "Jetzt" zu leben, das heißt ohne Erinnerungen, ohne Bezug zu Familie und Freunden oder der eigenen Biografie.

Gedächtnisstörungen können vielfältige Ursachen haben. Werden diese jedoch früh genug erkannt, sind sie oft behandelbar.

Depression
Depression

Plötzlich macht alles keinen Sinn mehr. Selbst vertraute Dinge lasten zentnerschwer. Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Verzagtheit, Antriebsmangel, leichte Ermüdbarkeit, Angst und schlimmstenfalls Selbsttötungsgedanken werden zum alltäglichen Erleben. Gewichtsverlust und Durchschlafstörungen ergänzen die Krankheitszeichen. Wenn das Leben nur noch als mühselige Qual empfunden wird, können sich die Erkrankten zumeist kaum vorstellen, dass es Hilfe für sie gibt. Trotz allem subjektivem Erleben hat die Erkrankung Depression eine sehr gute Prognose und bessert sich unter fachkundiger Behandlung.

Ess-Störung
Ess-Störung

Der Mensch muss essen. Über die Nahrungsaufnahme hinaus hat das Essen noch vielerlei andere Bedeutungen. Gilt es z.B. Zwischenmenschliches zu klären, bietet ein gemeinsames Essen einen angenehmen Rahmen, in dem man sich dem anderen öffnen kann.

Das Essen kann jedoch auch zum zentralen Krankheitssymptom werden. Plötzlich dreht sich alles nur noch um das eine Thema "Essen": Das Leben wird dann davon bestimmt, nicht nur alles in sich "hineinzustopfen", sondern auch vom Kreislauf des Fastens und Erbrechens.

Im Ergebnis dessen verändert sich die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Folgen einer derart gestörten Nahrungsaufnahme können unterschiedliche, zum Teil lebensbedrohliche Zweiterkrankungen sein. Eine Therapie der Ess-Störung erfordert neben Geduld und Einfühlungsvermögen auch die Fähigkeit zu klaren regulativen Vorgaben.

Long-Covid
Long-Covid

Long COVID kann eine Langzeitfolge einer Coronainfektion sein. Die Häufigkeit lässt sich derzeit noch nicht genau beziffern. Betroffen sein kann die Lunge, andere Organe und auch das Nervensystem. Im Grunde ist es eine Erkrankung des gesamten Körpers, auch der Psyche. Müdigkeit und Erschöpfung dominieren das klinische Bild, es gelingt nicht mehr an das Leistungsniveau vor der Erkrankung anzuknüpfen.

Körperlich können Kopf-, Muskel- oder diffuse Ganzkörperschmerzen auftreten, der Geruchs- und Geschmackssinn verloren bleiben und weitere Symptome das Leid zusätzlich erhöhen. Eine ganzheitliche Behandlung mit der möglichen Hinzuziehung von Spezialistinnen und Spezialisten aus allen Fachgebieten ist sinnvoll. Die Stärke unserer psychosomatischen und psycho­thera­peutischen Station ist es, an der Krankheitsbewältigung zu arbeiten, hierbei die individuellen Lebensumstände einzubeziehen und in Einzelgesprächen gemeinsam einen Weg in die Zukunft zu finden. Die Psyche wird zusätzlich gestärkt, indem Achtsamkeit, Stressbewältigung und Entspannung erlernt werden. Der Körper wird durch ein gestuftes Programm unserer Physiotherapie trainiert.

Manie
Manie

Plötzlich scheint nichts mehr unmöglich. Es wird kaum noch gegessen, schon gar nicht geschlafen, dem Übermaß an Energie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Eine derartige Umtriebigkeit führt jedoch meistens nicht zu greifbaren Ergebnissen. Vielmehr ist sie oft rastlos und sprunghaft. Manchmal treten Gereiztheit und Aggression hinzu. Fast immer kommt es zum totalen Zusammenbruch.

Die Manie erfordert eine intensive Behandlung. Nach Besserung muss die Behandlung darauf ausgerichtet sein, erneute Krankheitsepisoden zu verhindern.

Mitunter kommt es zu einem Wechsel zwischen manischer und depressiver Erkrankungsepisode. Die Stimmung wechselt dann von dem einen ins andere Extrem. Ein solcher Wechsel tritt entweder nur ganz selten oder aber sehr häufig auf. Die diagnostische Zuordnung und die therapeutischen Ansätze erfordern ein großes Maß an Erfahrung.

Mobbing
Mobbing

Auch beim Mobbing findet sich - ähnlich wie beim Burn-out - zumeist ein Bezug zum Arbeitsleben. Systematische, geplante und zielgerichtete Maßnahmen gegen eine Person können letztlich zur Ursache seelischer Störungen werden.

Ist man erkrankt, hilft ein Psycho­therapeut bei der Genesung. Er trägt dazu bei, einen klaren Blick für die Situation zu bekommen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Denn ohne Änderung der bisherigen Situation bzw. Rahmenbedingungen lässt sich eine seelische Stabilität nicht erreichen.

Persönlich­keits­störungen
Persönlich­keits­störungen

Die Summe aller unserer menschlichen Eigenschaften begründet unsere Einzigartigkeit, unsere Persönlichkeit. Wir wissen jedoch auch, dass die eine oder andere unserer Eigenschaften, wie z.B. Reizbarkeit, problematisch ist.

Selbst grundsätzlich positive Eigenschaften, wie Ordnungsliebe, können bei zu starker Ausprägung Leidensdruck hervorrufen. Werden derartige Eigenschaften handlungsbestimmend und prägen feste Verhaltensmuster, sprechen wir von einer Persönlichkeitsstörung. Behandlungsmethode der Wahl ist hier die Psycho­therapie.

Psychose
Psychose

Unsere Umwelt wahrzunehmen, ist selbstverständlich. Wir können sie sehen, riechen und schmecken. Wir wissen, was zu unserer Umwelt gehört und was zu uns.

Es gibt Seelenkrankheiten, die dieses Empfinden stören. Man sieht, riecht, hört oder schmeckt Dinge, die andere nicht wahrnehmen können. Geräusche wirken unnatürlich laut, Farben ungewöhnlich grell. Der Patient sucht nach Erklärungen, befürchtet Schlimmes und vermutet, die Dinge hätten sich gegen ihn gewandt. Alles ist fremd und ungewohnt, Verängstigung ist die Folge. Solche Erlebnisse können die unterschiedlichsten Ursachen haben, müssen somit genau untersucht und differenziert behandelt werden.

Sucht und Abhängigkeit
Sucht und Abhängigkeit

Die Suche nach Glück, nach einfachen Lösungen für schwierige Probleme oder einfach nur Leichtsinnigkeit können verhängnisvolle Irrwege zur Folge haben. Und plötzlich gibt es kein Zurück mehr. Die Aufnahme von Alkohol, das Bedürfnis nach Tabletten oder harten Drogen überdeckt inzwischen die eigentliche Ursache. Heimlichkeit und Verstecken vor der Familie, Freunden und dem Chef verhindern Hilfestellungen. Leber-, Nieren-, Nerven- und andere Schäden treten hinzu.

Doch es gibt Wege aus der Sackgasse. Qualifizierte Entgiftungsbehandlungen können durch Entwöhnungstherapie und ambulante Betreuungsmöglichkeiten ergänzt werden.

Zwangsstörung
Zwangsstörung

Ist der Herd abgestellt oder nicht? Habe ich die Tür abgeschlossen oder nicht? Jeder von uns kennt das: Kontrolle beruhigt. Manchmal jedoch auch nicht. Dann wird alles andere unwichtig. Zwänge, Rituale und magisches Denken bestimmen nun das eigene Leben. Stunde um Stunde verbringen die Betroffenen mit der immer gleichen Verrichtung einer bestimmten Verhaltensweise.

Heute gelten verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Psycho­therapie und Medikamente als geeignete Mittel der Wahl in der Behandlung dieser Störung.

Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt.
Das Team der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik

unter der Leitung von
Bild von Dr. med. Stefan Dammers (Chefarzt der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Bild von Dr. med. Stefan Dammers (Chefarzt der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Dr. med. Stefan Dammers Chefarzt

Qualifikation

  • Facharzt für Psychia­trie
  • Facharzt für Neurologie
  • Psycho­therapeut
  • Supervisor Verhaltenstherapie
  • Suchtmedizinische Grundversorgung
  • Fachkunde radiologische Notfalldiagnostik, Rettungsdienst
  • DGPPN Zertifikat Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie
  • Gemeinsames Zertifikat der DGPPN und DGGPP Gerontopsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik
  • Wissenschaftlicher Beirat Akademie für Psycho­therapie (AfP Erfurt)
  • Lehrauftrag Universitätsklinikum Jena
  • Aufsichtsrat Ökumenische Kliniken für Psychia­trie

Berechtigung

  • volle Weiterbildungsermächtigung im Gebiet Psychia­trie und Psycho­therapie
  • Prädikat Weiterbildung plus der Landesärztekammer Thüringen
Dr. med. Stefan Dammers Chefarzt
0361 654-1401
Bild von Dipl.-Med. Annekathrin Faour (Leitende Oberärztin in der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Bild von Dipl.-Med. Annekathrin Faour (Leitende Oberärztin in der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Dipl.-Med. Annekathrin Faour Leitende Oberärztin

Funktionen:

  • Akutpsychiatrie
  • Institutsambulanz
  • Elektrokonvulsionstherapie
  • Vagusnervstimulation

Annekathrin Faour ist Leitende Oberärztin der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik sowie für die Psychiatrische Institutsambulanz zuständig.  

Qualifikationen

  • Fachärztin für Neurologie und Psychia­trie
    -Psychotherapie-
Dipl.-Med. Annekathrin Faour Leitende Oberärztin
0361 654-1401
Bild von Dr. med. Andrea Pullwitt (Leiterin der Tagesklinik in der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Bild von Dr. med. Andrea Pullwitt (Leiterin der Tagesklinik in der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Dr. med. Andrea Pullwitt Leiterin der Tagesklinik

Qualifikationen:

  • Fachärztin für Psycho­soma­tische Medizin und Psycho­therapie
  • Weiterbildungsermächtigung für ein Jahr im oben genannten Fachgebiet liegt vor
  • Fachärztin für Psychia­trie und Psycho­therapie
  • Suchtmedizinische Grundversorgung
  • Klinische Supervisorin DGPPN
  • Supervisorin im Weiterbildungsverbund Verhaltenstherapie in Thüringen (WVVT)
Dr. med. Andrea Pullwitt Leiterin der Tagesklinik
0361 654-1401
Bild von Carolin Hanke (Leitende Psychologische Psycho­therapeutin in der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Bild von Carolin Hanke (Leitende Psychologische Psycho­therapeutin in der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Carolin Hanke Leitende Psychologische Psycho­therapeutin

Funktionen:

  • Privatambulanz CA Dr. Dammers
  • Traumaambulanz

Qualifikationen:

  • Approbation in tiefenpsychologisch fundierter Psycho­therapie
  • Fachkunde Gruppenpsychotherapie
Carolin Hanke Leitende Psychologische Psycho­therapeutin
0361 654-1401

Ihr Kontakt zu uns

Sekretariat der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik
Frau Andrea Ihling und Frau Doreen Haupt

Tel.: 0361/ 654-1401
Fax: 0361/ 654-201086
E-Mail: ppp-klinik-sekretariat@kkh-erfurt.de

Ambulanzsprechstunde
nach telefonischer Anmeldung
Mo. bis Fr.: 7:45 - 16:00 Uhr

Teambild der Belegschaft der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt
Bild einer Gruppe in einer Gesprächssituation (in einem psychologischen Kontext)

Tagesklinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik

Die Behandlung in unserer Tagesklinik erfolgt in Zusammen­arbeit unserer Fachärztin für Neurologie und Psychia­trie mit einer psychologischen Psycho­therapeutin, Ergo- und Körper­therapeuten sowie Krankenpflegern und Sozialarbeitern.

Krankheitsbilder: Affektive Störungen (Depressionen) | Psychosen | Anpassungs­störungen | Angst- und Panikstörungen | Persönlich­keits­störungen

Behandlungsangebote: Ergotherapie | Körpertherapie und Entspannungs­verfahren | Medikamentöse Behandlung | Psycho­therapeutische Einzel- und Gruppen­gespräche | Sozial­pädago­gische Begleitung | Hauswirtschaftliches Training | Freizeit­gestaltung | Angehörigen­gespräche

 

Impressionen aus dem Marienhaus (Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik am KKH Erfurt)
Das Marienhaus - das Zentrum der Klinik für Psychia­trie, Psycho­therapie und Psycho­somatik im KKH Erfurt
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