Elektrophysiologie / Rhythmologie
Die Elektrophysiologie ist ein Teilbereich der Rhythmologie, der sich mit der invasiven Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen befasst. Diese werden durch ein Ruhe- oder ein Langzeit-EKG oder mittels Ereignisrekorder diagnostiziert. Der zu schnelle Herzrhythmus (Tachykardie) kann sowohl medikamentös als auch über eine Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ggf. mit Ablation therapiert werden. Zudem dient die EPU der Feindiagnostik schneller Herzrhythmusstörungen. Bei einem zu langsamen Herzrhythmus (Bradykardie) kann ein Herzschrittmacher implantiert werden.
Hintergrund: Die hochkomplexen Abläufe im menschlichen Herzen werden über eine Vielzahl elektrischer Impulse gesteuert, die über die Nervenbahnen ins Herz gelangen und dort über das gesunde Reizleitungssystem für die Kontraktion des Herzens sorgen. Dabei ist es wichtig, dass die verschiedenen Kammern im Herzen exakt miteinander arbeiten. Tachykardien entstehen häufig durch Extraimpulse aus kranken Arealen oder durch angeborene zusätzliche Reizleitungsbahnen, welche zu falschen Zeitpunkten Impulse zur Muskelkontraktion geben. So entstehen Tachykardien, die zu Unwohlsein, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Luftnot oder einer Verminderung der Herzleistung führen können. Gelingt es mittels einer EPU, die fehlerhaften Impulsgeber auszuschalten, tritt unmittelbar danach eine zumeist nachhaltige Besserung der Herzrhythmusstörung ein.